Sjüün AR, 2022

Die App Sjüün AR lädt ein die Insel Sylt im medialen Raum zu erforschen. Über die Augmented Reality Technik ist es möglich ein dreidimensionales Erleben eines spezifischen Ortes auf der Insel zu erfahren.
Die Künstlerin Chili Seitz ordnet historisch Kunstwerke aus der Sammlung des Sylt Museum aktuellen Inselorten zu und entwickelt über die gleichzeitige Darstellung ihrer zeitgenössischer Fotografien eine Gegenüberstellung von Vergangenheit und Gegenwart. Zusätzlich können bis zu fünf AR Objekte interaktiv an den einzelnen Orten aufgerufen.

Die App steht kostenfrei zur Verfügung.

Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Neustart Kultur, BBK (Bundesverband Bildender Künstler) und das Sylt Museum, Keitum.
Link zur Seite Neustart Kultur/ BBK > hier.

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an post@chiliseitz.de

Alexander Römer (Sylt Museum, Keitum) im Interview mit Chili Seitz

Was erwartet mich bei SJÜÜN AR?
Die eigens für die Insel Sylt konzipierte App ist das Spiel mit unterschiedlichen Zeit-Räumen. Realität und die von mir kleine virtuell konstruierte Welt vereinen sich in Bildwelten vergangener Betrachtung (Gemälde und Fotos aus der Sammlung des Sylt Museums) und dem Heute. Es entsteht eine kleine Welt, die Epochen gleichzeitig nutzt.

…und funktioniert wie?
Durch die Animation wird das Gemälde lebendig und wir tauchen ein, als wenn wir die Malerei betrachten. Es ist eine Umkehrung meiner ersten App SJÜÜN. Dort war die Fantasie des Betrachters gefordert, sich mittels der Blick- und Werkbeschreibungen die Überlagerung des historischen und gegenwärtigem Sylter Kulturraums vorzustellen. Im Grunde wie es der friesische Begriff SJÜÜN - der Blickfang bzw. das, was ins Auge fällt – schon sehr gut veranschaulicht.
Jetzt biete ich diese Collage farbenfroh und lebendig an und lade ein, diese Inszenierung spielerisch zu entdecken. Mir ist es wichtig, die Möglichkeiten der Visualisierung und der Überlagerung durch die 3D Technik zu erproben.
Wenn in den einzelnen Räumen sich Abbilder begegnen und sich Lücken in dieser Inszenierung ergeben - wie z.B. die Lücken im Himmel, vermischen sich auf dem Bildschirm des Smartphones die reale mit der fiktiven Welt. So entsteht eine erlebbare Vermischung unterschiedlicher Zeiträume und Standorten des Betrachters, die ich als äußerst reizvoll und inspirierend empfinde.

Was ist für dich die künstlerische Herausforderung?
Aus meiner künstlerischen Perspektive ist der Umgang mit dem Raum ein zentraler Punkt. Dieser mediale Raum bietet mit seinen Möglichkeiten eine gute Form der Kommunikation, diese Dinge nicht nur in 2D abzubilden, sondern durch die Augmented Reality tatsächlich in 3D wirken zu lassen.

Was reizt dich dabei besonders?
Zunächst reizt mich meine Bewegung, mit der ich diesen medialen Raum und seine Vermischung des realen Raum betrachten kann.
Außerdem ist der Aspekt, wie wir als Gesellschaft mit Smartphone & Co in unserem Alltag umgehen und das „dazwischen sein“ erleben, ein weiterer Reiz für mich. Wir bewegen uns heute ständig zwischen realen, fiktiven und historischen Welten. Wie positioniere ich mich dazu, wo verschwimmt die Realität, wann kann ein Raum zeitlos werden und welche story transportiert dieser Raum eigentlich? Dies sind nur wenige Fragen, die durch die Nutzung „Sjüün AR“ angeregt werden.

Was unterscheidet SJÜÜN von SJÜÜN AR?
Aufgrund der tollen Resonanz, die ich mit dem Projekt SJÜÜN erfuhr, hatte ich große Lust dieses Projekt weiterzuentwickeln. Sylt bietet dazu unglaublich viele Themen. Waren die Nutzer in SJÜÜN noch sehr an meine Blick- und Werkbeschreibungen gebunden, dürfen sie jetzt in eine Bildwelt eintauchen und von überall an den unterschiedlichen Orten sich mit der Sylter Geschichte befassen. In einem update werde ich noch weitere Textebenen der Sylter Geschichte in die App einbringen


Sjüün AR, 2022
Sjüün AR, 2022
Sjüün AR, 2022
Sjüün AR, 2022
Sjüün AR, 2022
Sjüün AR, 2022
Sjüün AR, 2022